Freitag, 25. April 2014

Yeni - Istanbul

Etwa 80 km westlich von Zonguldag hatte ich im Dunkeln ein Hotel bezogen. Abends gabs in der Bar Livemusik. Der Solo-Interpret, mit seinem melancholisch-theatralischem Gesang, hört sich für meine Ohren irgendie immer gleich an, die örtliche "Dorfjugend" kommt allerdings in Fahrt - könnte aber auch am Alkohol liegen :-).

Am nächsten Morgen stelle ich fest, warum das hier Beach-Hotel heißt, da kam also auch das Rauschen her! Ich kann von meinem Hotelbalkon aus fast ins Meer spucken - lasse ich wegen steifer Brise besser :-).

Auf der Fahrt Richtung Istanbul versteckt sich das Meer später allerdings im Nebel, weshalb ich ein bischen weiter landeinwärts fahre. Vorbei an kilometerlangen Haselnussplantagen und Maulbeebäumen? Wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich nicht meinen, in der Türkei zu sein, die Landschaft bzw. Vegetation ist der in Deutschland sehr ähnlich.
Ca. 30 km vor meinem Ziel in der Innenstadt fängt Istanbul an.
Der Verkehr nimmt rapide zu und bald geht nichts mehr - fast nichts.
Jede Lücke wird genutzt, Hupe links Hupe rechts. Es ist erstaunlich, wie wie gut dieses Chaos funktioniert. Artig in der Reihe fahrend, schaue mir das Spiel eine Weile an, bevor ich beschließe, auch Mopedfahrer zu sein :-) :-) :-) - das macht ja fast noch mehr Spass als die Kurven am Meer!
Die Fahrer drängeln und Hupen, was das Zeug hält aber lassen sich gegenseitig dann doch rein oder bremsen ab. Einzig die Dolmusfahrer sind gefährlich, die halten immer noch ein bischen länger drauf.
Die Überquerung des Bosporus mach ich wieder mit der Fähre, hat irgendwie was Besonderes - Europa hat mich wieder!
Die Hoteladresse von HRS stimmt nicht. - Ich glaub, das machen die extra, erst wenn man verbindlich bucht, ist die Adresse plötzlich die richtige... Nach vergeblicher Sucherei zu Fuß mit Absagen oder zu teuren Zimmern, bin ich ins Internetcafé und hab über HRS ein Zimmer mit Parkplatz gebucht - zehn Minuten später stehe ich vor der richtigen Adresse! Tokapi-Palast, - Hagia Sophia, Blaue Moschee - alles fußläufig erreichbar!
Bei der Frage nach dem Parkplatz werden kurzerhand die Sessel in der Lobby zusammengerückt und ich fahre das Motorad über eine eilig herangeschaffte Rampe ins Hotel!!
Na das ist mal nen sicherer Parkplatz - die Türken sind eben  pragmatisch!

Kurven!

Bevor ich fahre, laufe ich dem Schuhputzer über den Weg - na, den hab ich schon länger nötig!







Dann Sinop - Kurven - Kühe - Kurven - Hunde - Kurven - Bartin!
Etwa 400 km ununterbrochene Kurven - echt ge...!
Das wars schon fast, kleine unauffällige Städtchen und Dörfer an der Küstenstraße, Amasra etwas hübscher als die anderen.

In Bartin wollte ich eventuell
übernachten, aber der Ort war schon wieder vorbei, ohne, dass ich die Innenstadt auch nur erkennen konnte - was solls, fahren wir einfach weiter.
Zonguldag ist eine größere Stadt und hat ein noch größeres "Nebelproblem" - blos weg hier! Diese Gegend ist für Kohleabbau bekannt - man riechts!
Der Weg entlang der Küste wird immer schlechter - teilweise ist der Asphalt nicht mehr zu erkennen, riesige Schlaglöcher tun sich auf. Wenn man es gerade gar nicht gebrauchen kann, weil die Straße besonders schlecht ist und man langsam fahren muss, kommen diese Köter angerannt und versuchen einen zu beißen. Na wartet - heute hab ich mir eine neue Strategie ausgedacht (das Mopped hinklatschen ist auf Dauer zu unangenehm). Keine Reaktion zeigen und ruhig weiterfahren, wenn sie dann nah genug dran sind, plötzlich gezielt zutreten. So'n großer verwilderter Schäferhund - ha, der kommt so schnell nicht wieder!!! Die anderen scheinen was zu ahnen und bleiben auf Distanz - so ist's recht.
- Sorry an alle Hundefreunde - aber diese Hunde sind echt eine Plage.

Donnerstag, 24. April 2014

Tokat - Samsun - Sinop

Bevor ich abfahre, winkt mich der benachbarte Juwelier zu einem Cay in seinen Laden. Er sei auch Motorradfahrer und habe schon 16 Länder mit dem Motorrad bereist. Nein, Navi mag er nicht, er könne doch nach dem Weg fragen - stimmt, geht auch!
Nach den üblichen Fragen - wie groß - wie schnell - wie teuer - Verbrauch?, verabschieden wir uns.


Vorbei an Schafen, Kühen und Ziegen, komme ich in Samsun nun ans Schwarze Meer - etwas diesig heute. Ansonsten ist Samsun eine große Stadt - geschäftig und unauffällig.

Im Reiseführer steht, dass die Städte an der Schwarzmeeküste sich gerne im Nebel verstecken - also ich finde, der Nebel riecht nach Smog! Na ja, weiter hinten in der Altstadt geht mehr Wind, hier riechts nicht mehr. Sinop ist ein kleines Küstenstädtchen, bis auf ein paar alte verfallene Holzhäuser kann ich nichts Auffälliges erkennen - doch, die scheinen hier auf Süßwaren zu stehen, jede Menge Konditoreien mit lecker aussehenden Torten und Gebäck.


Ali Pasha Hamami!!

Von Basak Köyü nach Norden gehen die sanften, wie mit Samt überzogenen Berge und Hügel in weites Hochland über. Gesäumt von mächtigen Bergketten wirkt der kräftige, kalte Wind auf auf bis zu 1.700m ungastlich. Nördlich von Sivas wird das Land langsam grüner, erste Bäume zu wachsen, erst kurz vor Tokat wird es auf 600m wieder etwas wärmer. Auf der Suche nach einem Hotel fällt mir ein Gebäude mit hübschen
Kuppeln auf - dass muss ein altes Hamami sein, sieht interessant aus.
Erst einchecken mit Händen und Füßen und dann zum Hamami!

Keine Ahnung, was mich erwartet, niemand spricht Deutsch oder Englisch. Mit dem Hamamtuch bekleidet gehe ich erst einmal rein und mache, was die anderen machen.
Neben ein Marmorbecken setzen und sich mit heißem Wasser abwaschen - ok. Dann auf den heißen Marmorsockel legen und aufwärmen, die Männer schrubben sich gegenseitig kräftig mit Seife ab - soll ich fragen, ob die mich auch...?
Ich gehe in die Sauna, schwitzend palavern hier die Männer, machen Witze und nicken mir freundlich zu "Alemaca?" - "evet", nachdem meine 8 Minuten fast rum sind (ja, ich habe meine Uhr mitgenommen :-)), winkt mich der Bademeister raus. Er weist mir ein Becken, neben das ich mich setzen soll. Schwungvoll klatscht er mir mit einem groben Handschuh auf den Rücken und schrubbt mich dann von oben bis unten ab - Abspülen - Abseifen - Abspülen - gut, dass ich nicht gefragt hab...
Auf einem Marmortisch werde ich nun mit Öl durchgeknetet und hinterher nochmal abgeseift - noch einen Klaps auf den Rücken - "Tamam!"
Wow, so sauber war ich aber schon lange nicht mehr - jezt bin ich platt.




Mittwoch, 23. April 2014

Dorfleben in Basak Köyü

Beim Plausch über die anstehende Türkeireise, bietet Ismail, mein netter Kollege aus Wuppertal mir an, doch bei seinen Verwandten auf dem Dorf zu übernachten - hier könne ich mal das richtige Dorfleben sehen.

Bevor ich jedoch in das Dorf komme, steht noch ein kleines Abenteuer an:
In der Nähe von Kayseri sehe ich von der Straße aus, Steelen auf den Hügeln nebenan - Stonehenge in der Türkei? - das muss ich mir ansehen!
 Der Weg, den ich gewählt habe ist tückisch, hinter einer steilen Kuppe lauert ein tiefes Matschloch, ich kann zwar noch ausweichen, aber das Hinterrad rutscht hinein...
Was anfänglich harmlos aussah, entpuppt sich als größeres Problem. Die ganze Fuhre wiegt schätzungsweise 300 kg, da ist mit hochziehen nicht viel... Nachdem ich das Gepäck abmontiert habe, rutscht  die Kiste immer weiter in den Schlamm. Abseits der Straße ist Hilfe fern... Es folgen stundenlanges Schleppen von Steinen und Gestrüpp um das Motorrad erst einmal erreichbar zu machen. Schließlich kommen doch noch Fremdenführer mit Allradautos, auf dem Weg zu einem Sightseeing, die drei Fahrer steigen kurzerhand aus und zerren gemeinsam mit mir die Karre aus dem Dreck - Tescheküreler!!

Die Steelen entpuppen sich übrigens als modernes Kunstwerk, mit einem mir nicht verständlichen Hintergrund. Zu guter Letzt versuche ich auf dem Schotterweg einem dieser großen verwilderten Hirtenhunde auszuweichen und leg mich nach allen Regeln der Kunst auf die F... - so ein Mist! Der Köter sucht zumindest sofort das Weite, ich war so geladen, den hätte ich mit blossen Händen zerlegt (glücklicherweise musste ich das nicht unter Beweis stellen).
Na ja - wie war das noch, wer macht die Gefühle? Ok, happy sein!

Der Schaden hält sich in Grenzen: Sturzbügel verbogen, Koffer verbeult, Schrammen auf Handprotektor und Windschild und ne Schramme am Knie.
Für heute hab ich aber genug von Schotterpisten! Jetzt aber auf nach Basak Köyü, die erwarten mich schließlich dort.

Im Dorf angekommen ist es bereits dunkel, ich werde von Ismails Schwiegereltern und seiner Schwägerin "Cherry"? sehr herzlich aufgenommen.
Am nächsten Tag führt mich der Vater durch das Dorf, die meisten jungen Leute sind in die großen Städte oder ins Ausland gezogen. Neben den alten, einfachen Häusern zeigt er mir die neueren Häuser der Rentner, die hier ihren Lebensabend genießen.
In wunderschöner Berglandschaft ist das Leben für einige sehr einfach geblieben, der Esel hat hier als als Transportmittel noch nicht ausgedient.


Auch, wenn ich keinen Ton von dem verstehe, was sie erzählen, lasse ich mich gerne in die Welt der Männer mitnehmen - ab und zu rettet mich Cherry.

Die Familie ist so bemüht, dass sie mich gar nicht mehr gehen lassen will - ich bin gerührt - aber die Zeit ist begrenzt.
Vielen, vielen Dank an die ganze Familie und natürlich - Danke Isi!



P.S. - Der Beitrag von Aphrodisias war bislang nicht online, hatte sich irgendwie verhakt - jetz funktioniert er hoffentlich:  Aphrodisias

Kapadokien - zauberhaft!

 Die Anfahrt von Tarsun aus, beginnt regnerisch, aber von so ein bischen Dauerregen lassen wir uns doch nicht die Laune verderben. Auch nicht von dem Platten, der sich glücklicherweise erst nach dem Regen einstellt. - Seine Laune macht man sich ja sowieso selber und nicht die Umwelt, also beschließe ich gute Laune zu haben :-) :-):-).
Der Straßenbelag ist auf den meisten Straßen derartig grob und unregelmäßig, dass ich erst meine, es sei mal wieder die Straße, die das Vorderrad so schwimmen lässt - bis ich es dann schnalle - ein Platten!! - weitab irgendeines Ortes, au weia...
Ok, jetz muss das sagenumwobene Flickzeug von BMW beweisen, was es kann. Der Kleber kommt mir zwar schon etwas trocken vor, aber was solls, ich hab ja keine Wahl.
Loch finden, aufreiben, Kleber dran, Stopfen rein, Überstand abschneiden, mit CO2-Kartuschen aufpumpen und....? - hält  :-). Bis Uchisar bzw. Nevsehir sind es keine 200 km mehr, das sollte wohl gehen.
Bei der Reparatur am nächsten Tag bei einem "Reifenfritzen" (Reifen heißt übrigend Lastik) stelle ich fest, dass der Kleber tatsächlich total alt ist, der Stopfen hat wohl auch ohne gehalten.

In Uchisar ist es inzwischen dunkel und ich habe Mühe die von Gudula und Günter empfohlene Unterkunft bei Almut Wegener zu finden, bis schließlich ein Taxifahrer weiß wohin - 300m weiter...


Das teilweise in die (jahrtausende?) alten Höhlen integriete, revonvierte Haus von Almut ist die perfekte Ergänzung des zauberhaften Kapadokiens.
Die kunstvoll ausgestatteten bzw. dekorierten Zimmer lassen einen in die Welt von 1001er Nacht eintauchen. Kein Luxushotel, sondern liebevolle, individuelle Gästebetreuung. - Danke Almut, Achmed, Ufuk -Tan und Kinder!

Tief in den Berg geschlagene Räume, Wohnungen und ganze Städte können bewundert werden. Nur eine Teil davon ist bislang touristisch erschlossen. Die Ursprünge gehen bis ca. 8.000 vor. Chr. Mit ausgeklügeltem Belüftungs- und Bewässerungssystemen, vielen Stockwerken und Schächten bis 85m tief, waren sie über Jahrtausende eine sichere Fluchtburg vor Verfolgung, Raub und Plünderung. Zwischen 3.000 und 50.000 Menschen sollen darin gelebt haben!
Eine Gruppe georgischer Wissenschaftler, die auch bei Almut übernachten, sind überzeugt, dass ihre (vorchristlichen) Vorfahren aus dieser Gegend stammen.

 Die Erosion, die diese Felsenlandschaft geschaffen hat und durch die Aushöhlung beschleunigt wird, geht unvermindert weiter und legt so nach und nach die Felsenhöhlen frei.

Bei meiner "Motorradwanderung" durch eines der nicht erschlossenen, schluchtartigen Täler lasse ich mich von der Landschaft und den unzähligen Höhlen verzaubern.
 










Freitag, 18. April 2014

Alanya-Anamur-Tarsun


Richtunf Süd-Ost werden die Fereienalnagen immer weniger und die Küdstenladschaft kann wieder genossen werden - türkisblaues Wasser - schöne Strände - (fast) einsame Buchten.
An der südlichsten Spitze der Türkei, Kap Anamur, vorbei verläuft die herrliche Küstenstraße. Zum Teil ist sie allerdings stark begradigt und verbreitert - für den Fernverkahr sicher eine Verbesserung - für Moppedfahrer nicht :-). Trotz Beschwerden des Allerwertesten kann ich vom Kurvenfahren einfach nicht genug bekommen. Für die neue Straße werden Berge versetzt, ordentlich abgeholzt, Tunnel gebohrt und auch schon mal ein Strand zugekippt.

In Silifke komme ich mit einem Deutsch sprechenden, türkischen Ehapaar aus Berlin ins Gespräch, die mir raten mein Knöllchen doch besser innerhalb von 15 Tagen zu zahlen, dann bekäme ich einen Rabatt. Die Einzahlung könne man an jeder Post (PTT) machen. Ok, morgen also zur nächsten Post gehen...

Da ich in Mersin kein günstige Hotel finden kann, fahre ich trotz Dunkelheit kurzerhand weiter Richtung Kapadokien, irgendwann wird schon ein kleines Hotel kommen. Aufpassen muss man nur auf die LKW-Fahrer, die scheinen im Dunkeln noch halsbrecherischer als tagsüber zu fahren.

In Tarsu finde ich so eine Art nobele Jugendherberge. "Otelcilik" heißt lt. Google "Gastfreundschaft" - stimmt, die sind echt nett hier!

Morgen mehr!





Thermessos-atemberaubend

Bis auf die Tatsache, dass Antalya recht groß ist, unterscheidet es sich nicht sehr von den bisherigen Städten
an der Mittelmeerküste. Auf der Suche nach einem Cafe mit W-Lan werden die Gassen immer enger und ich finde mich mit dem Mopped mitten in einem Basar in der Altstadt wieder - egal, einfach so tun als sei das ganz normal. Ein paar Leute in Badelatschen gucken etwas pikiert, die Türken machen sich allerdings nichts draus.

Das ca. 30 km nord-westlich liegende Termessos (die alten Griechen mal wieder) hingegen ist atemberaubend, nicht nur wegen des steilen Aufstiegs (zu Fuß in vollem Motorrad-Ornat).
Auf ca. 1.000 m Höhe liegt der antike Ort, der als unneinehmbar galt, selbst die Perser und Alexander der Große sollen sich hier vergeblich versucht haben.
Wer vor der Stadtmauer steht, und den Kopf weit in den Nacken legen muss, um hinaufzusehen, kann sich vorstellen warum.
Vor Allem das Theater, dass viertausend Zuschauer fasste, bietet einen grandiosen Anblick mit der
Bergkulisse im Hintergrund (Satelitenbild ).
Kaum vorstellbar, wie vor über 2.000 Jahren die Menschen diese Bauwerke errichtet haben.
Man spaziert hier einfach so über die Jahrtausende alten, zusammengewürfelten Bausteine.

Zurück an der Mittelmeeküste Richtung Alanya wird es immer touristischer (ja, ich bin auch einer!).
Mit der Aufschrift "BAZAR" lockt mich ein Schild an der Straße in den Ort Kumköy - das es touristisch werden würde, konnte ich mir ja eigentlich denken - aber...
Wenn man meint, nun könne es eigentlich keine Lädchen mit Ramsch mehr geben, dann kommt noch ein Straßenzug und noch einer - und noch einer... alle mit den gleichen Dingen wie Sonnenbrillen, billige Strandbekleidung, Uhren etc. Am Ende hatte ich den  Eindruck, es waren nicht hunterte, nein tausende! Läden.

Die nächsten 50 km nach Anlanya haben mir auch gezeigt, wer hier alles einkaufen soll - eine Ferienanlage oder Luxushotel neben dem anderen.
Das es so viele wären, hätte ich beim besten Willen nicht gedacht. Ich glaube, die 30 Mio. Touristen, die jährlich die Türkei besuchen, kommen alle hierher (ich ja auch :-)).

Günstige kleine Hotels kann man aber trotzdem noch finden.

Ein Abendbummel durch die Altstadt von Antalya ist dann auch weniger beschaulich, sonder eher was zum Party machen (vorsichtig ausgedrückt).

Gürüsürüs!

Mittwoch, 16. April 2014

Patara



Wunderschöne Küstenstraßen an der Ägäis mit Rhodos im Hintergrund.

Patala soll zu den schönsten Stränden der Welt gehören... etwas übertrieben , aber sicher ganz schön.
Da es hier strenge Auflagen zum Neubau von Häusern gibt, wurde der Ort bislang vom Massentourismus verschont - sehr angenehm. Einige antike und römische Ruinen gibs hier auch (Keramos) habe ich einfach so im Vorbeifahren genossen.
Auf einer der kleinen Bergstraßen (so klein, dass sie in Google nicht drin sind!) wurde heute das Benzin knapp und es kam und kam keine Tanke. Am Ende habe ich 22,4 l getankt - es gehen angeblich nur 23 rein...Ich sollte mir wohl einen Reservekanister ans Mopped binden :-).












Ansonsten heute weiter nichts Erwähnenswertes - ach ja - einmal festfahren am Kiesstrand. War ne schweißtreibende Sache die Dicke da wieder rauszubekommen - ist wohl doch zu schwer für solche Sperenzchen :-).

LG
Hagen




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Pamukkale-Dydema-Bodrum



Heute nur Kurzinfo ohne Bilder, wegen schlechter I-Netverbindung.

Die berühmten Sinterterrassen von Pamukkale sind ein einmaliger Anblick.
Auf dem Weg dorthin, rechts und links der Straße immer wieder steinerne Zeugen der Griechischen und Römischen Vergangenheit. Mit oder ohne Tafel, einfach nur so.

Dydema, das bedeutendste Orakel der Antike nach Delphi. Hier stehen die eindrucksvollen Überreste des (immer noch) unvollendeten Apollontempels, der größte seiner Art. Gescheitert an Kriegen, Machtwechsel (vermutlich auch am Christenkult) und den unermesslichen Kosten des riesigen Projektes. Alleine eine der 20m hohen Säulen soll 20.000 Arbeitsstunden gekostet haben, 122 Säulen sollten es werden...

Eigentlich war ich mir nicht sicher, ob ich in die Touristenmetropole Bodrum fahren soll, aber im Reiseführer steht “Bodrum ist besser als sein Ruf“.
Na gut - über eine wunderschöne, gewundene Bergstraße an der Ägäischen Küste entlang, bin ich nun doch nach Bodrum gekommen – und nicht enttäuscht worden.
Nachdem ich in der riesigen Stadt endlich die eigentliche Altstadt gefunden habe, bin ich ganz angetan. Kleine Gässchen und hübsche Häuser auch Neubauten, keine Betonklötze und wunderschöne Segelschiffe im Hafen.
Morgen bei Tageslicht fahr ich ganz schnell wieder raus um meinen Eindruck nicht revidieren zu müssen :-).

Ziele für Morgen hab ich noch nicht, es gibt hier so viele Attraktionen... wird beim Frühstück geklärt.
Guter Kaffee ist schlecht zu bekommen, entweder man bekommt Neskaffee oder einen mäßigen Espresso. Vorhin hab ich einen Starbucks gesichtet, den steuere ich morgen aber an! So große Städte haben ja auch was gutes :-).

Bis Morgen!
Hagen

Montag, 14. April 2014

Aphrodisias



Aphrodsisas - der Göttin der Liebe gewidmet.

Auf dem Weg von Söke hierhin wieder eine "Abkürzung" über unbefestigte Wege - noch besser als gestern :-).


In Karacasu ist Markttag, am Ende habe ich so viel Obst und Gemüse, das beim besten Willen nicht mehr in die Koffer passt. Da muss Erweiterung her- wie gut, dass ich das Gepäcknetz dabei habe :-).
Da komme ich mir gleich ein bischen einheimischer vor





Das Museum in Aphrodisiasis ist der Hammer. Unglaublich viele schöne, gut erhaltene Statuen bzw. andere Steinarbeiten aus der Zeit um 1 Jhrd. vor Chr. bis 3. Jhrd. nach Chr. Die gesamte griechische Götterwelt, Helden und Könige sind hier verammelt. Manche Gesichter strahlen immer noch Leben aus!
Viele, viele schön gearbeitete Sarcopharge, hier müssen eine menge reicher Leute gestorben sein. Das ganze Gelände hab ich zwar nicht mehr besichtigen können aber der Besuch hat sich echt gelohnt.

 Die Steinmetze hier waren weltberümt.








Auf dem Weg nach Pamukkale wird mir auf 1.100m ziemlich kalt und ich halte an einer Tankstelle an, um mir was warmes anzuziehen. Sofort winken mich ein paar Männer heran, ich soll doch mit Ihnen einen heißen Cay trinken.
Mit Händen und Füßen unterhalten wir uns über Motorräder, mein Reiseziel und das Wetter.
Inzwischen ist mir warm geworden - Teschekür ederim - weiter gehts.
In Deniz finde ich ein günstgiges Hotel und mache Feierabend für heute.
Im türkischen Fernsehen werden die Zigaretten von rauchenden Frauen weggepixelt - die haben ja wohl ne Schraube locker!
 

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Sonntag, 13. April 2014

Pergamon und Ephesus

OK heute wirds kurz.

Kurzer Ritt nach Bergama, wo die Überreste des antiken Pergamon und noch viel mehr alte Steine zu sehen sind. Die berühmte Bibliothek, der Athene-Tempel, liegt eindrucksvoll auf einem Hügel über Bergamon (kommt leider auf dem Bild nicht so gut rüber).


Auf der Michelinkarte sieht es so aus, als könnte man hier ne kleine Abkürzung über unbefestigte Wege nehmen - Probe aufs Exempel. Und wie unbefestigt die sind!. Am Ende der ersten "Sackgasse" zusammengefallenes Dorf mit ein paar Kühen unf Hunden, keine Leute zu sehen  -wunderschöner Ort für ein Picknick. Am Ende der Straße kommen gleich ein paar ältere Männer und wollen mir den Weg zeigen, das Ende vom Lied ist, ich muss die ganze Strecke zurück fahen - Die Dicke kommt hier mit Standard-Federung schnell an Ihre Grenzen, gut, dass ich einen 5mm starkes "Bodenblech" druntergeschraubt hab... Hat allerdings Spass gemacht.


Hinter Izmir lande ich aus Versehen auf der Maut-Autobahn - kein Bargeld möglich, kein Mensch da, nur automatische Erfassungsgeräte. Ich fahr einfach durch - uiuiui das Ding macht aber Lärm, da kommen auch schon die Straßenköter angelaufen - gehören die etwa hierzu? - schnell weg und auf ne kleine Seitenstraße fahren.
 In  Selcuk ist die antike Stadt Ephesos schon geschlossen. Ich unterhalte mich mit einem Fahrer der Shuttle-Busse, der vorgibt, regelmäßig mit Metalldetektoren heimlich die Grabungsstätten abzusuchen und natürlich auch Münzen findet. Weil ich doch so ein netter Mensch bin,  bietet er mir welche an, für nur 30 Euro! Ok 20 Euro? Weil Du's bist für 10? Die 5 Euro, die er dann bekommt, sind bestimmt immer noch zu viel - war trotzdem ein nettes Gespräch. Immerhin haben wir gemeinsam seine Tomaten und Brot mit Joghurt gegessen.









An der Küste in Kusadasi ist mir viel zu viel Rummel (wie gehts hier wohl in der Saison ab??), ich suche mir etwas weiter landeinwärts ein günstiges Hotel in Söke. Mit Englisch oder Deutsch kommt man hier aber nicht mehr weit, das kann ja noch heiter werden - die Leute sind nett und bemüht.

Hier das versprochene Google-Fenster!


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1. Tag Türkei


"Tomorrow is summer" hatte mir der Portier gesagt
So richtig gemütlich fühlt sich das aber noch nicht an  - na ich zieh heute doch besser mal die Skieunterhose sig! drunter.
Coffe to go und mit Sandwich im Tankrucksack auf die Piste.
Das Navi hat so seine Tücken, ich mach grad ne semiautomatische Routenführung - sinnvolle Zwischenstationen per Hand ausgewählt, dann gehts.

Im Grenzgebiet zur Türkei ist Griechenland ganz schön verlassen - außer von Hunden....

An der Grenze wird mir geholfen: "Na Jung, stell ma dein Mopped da ab un komm schnell hier - bevor der Busfahrer mit die viele Ausweise - mindest halbe Stunde weist Du?"
"Tesekkür ederim", Danke Herr... - schon wieder verschwunden, das war aber nett!

Und schon sind wir drin. Ich darf doch manchmal im Plural schreiben - oder? Auch wenn ich noch keinen richtigen Namen für die Dicke hab. Au weia und ich bin erst zwei Tage alleine unterwegs...

Nun zur nächsten größeren Stadt und ein bischen Bargeld bei der TEB-Bank holen. Keine Ahnung wie ich die finden soll, hab gestern Abend, als ich noch Wlan hatte, vergessen nachzuschauen.







Kesan ist der Ort der Wahl - einfach mitten rein und ma gucken.


Das erste, was ich am Marktplatz sehe ist  - na klar - ne TEB :-) :-) (wo find ich denn hier die smilies?).


Heute scheint Markttag zu sein, überall Verkaufsstände am Straßenrand, Holzkohlegrills und unzählige Mauleselkarren. Die  Musik, der Muezin, die Gerüche - kommt mir gleich alles so orientalisch vor, dabei bin ich ja noch in Europa :-).
Leider ist das Filmchen zu groß zum hochladen, löse ich die Tage wenn ich wieder Wlan habe, deshalb nur ein paar Videoausschnitte.

Hier scheint es mehr arme Leute zu geben, aber die Menschen wirken "aufgeräumter".

 


Das nächste Ziel ist Troja - klangvoller, geschichtsträchtiger Name! Hier wurde seit 3.000 vor Chr. (auf den Tafeln steht immer "vor unserer Zeitrechnung" :-)) immer wieder auf den Ruinen des letzen Ortes aufgebaut. Troja I - IV kann man jetzt bewundern - wenn die Tafeln nicht wären, muss man wohl Experte sein um das zu erkennen.

Die Steine hier gleichen denen, die man auch zuhauf in Griechenland bewundern kann - eigentlich nichts Besonderes - aber trotzdem ein kraftvoller Ort.








Das Trojanische Pferd gehört natürlich auch dazu.

Erster Schritt auf dem Weg zur Orientierung:
Mit der Adresse hier unterhalb findet man (hoffentlich) die Route
 http://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF&msa=0&msid=
206943679063186505811.0004f6def8a3ac84d16de


 Wie man die Karte direkt als Bild einfügt, bekomme ich auch noch raus...